Ein literarisches Werk, unabhängig von seinem ästhetischen Wert, ist prinzipiell als Quelle zu verstehen, in der sich verschiedene Merkmale einer Zeit widerspiegeln. Der Text präsentiert sich als kulturelles Produkt, das durch eine intermediale Erweiterung als Vertreter für die Gesamtheit einer bestimmten künstlerischen Zeit stehen kann. Dies verlangt folglich für die adäquate Untersuchung eine Ausweitung der Fachdisziplin der Germanistik auf weitere geisteswissenschaftliche Fachbereiche.
Die Kombination verschiedener Fachbereiche aktualisiert die einzelnen Fachkenntnisse und erneuert die Auswertung der Quellen. Die interdisziplinären und intermedialen Ansätze, die in dieser Arbeit vorgesehen sind, finden immer im Rahmen des geschriebenen Textes und seiner intertextuellen Bezüge Anwendung. Durch die Beschränkung auf einen literarischen Text als Quelle soll eine umfassende Untersuchung gelingen, die eine mögliche Oberflächigkeit vermeidet und versteckte Facetten unbekannter oder kanonischer Literaturen freilegt.