Wie ich bereits in „Die Sprache und die Textkreation“ angesprochen habe, sind Texte in der heutigen medialen Welt verhandelbare Dienstleistungen, die sich Unternehmen im Hinblick auf ihre Präsenz im Internet wünschen. Die Textkreatoren, auch Texter genannt, sind somit keine Schriftsteller traditioneller Art, die nach ihren Vorlieben bzw. Bedürfnissen schreiben, sondern vielmehr moderne Söldner, die mit einer höchsten Kreativität versehen sind, um geniale Texte für andere zu verfassen. Und man schreibt auch über Sachen, die einem komplett fremd sind. Das Resultat? Es gibt tatsächlich gute Inhalte im Netz. Aber es gibt jedoch auch viel Mittelmäßiges. D. h. einiges hätten sich die Server ruhig sparen können. Aber das war früher auch schon so, nicht wahr? Gab es nicht immer schon schlecht geschriebene Romane? Gab es nicht immer auch schon Fehler in Büchern? Es hat sich somit nicht viel verändert. Das große Aber liegt jedoch woanders: Viele schlechte Textkreationen nach Keywords behandeln wichtige Themen, die Fachbereiche wie z. B. Medizin betreffen. Das heißt, sehr begehrte und viel gelesene Seiten sind nichts Anderes als das Produkt einer Zusammensetzung von Wörtern, Stichwörtern (Keywords) und Wortketten, die keinem Arzt, sondern einem Texter in Auftrag gegeben wurden.